Mid-Winter Break

Die Ann Arbor Public Schools haben so etwas tolles, dass sie Mid-Winter Break nennen. Das heißt eine ganze Woche Ferien im Februar, was hier mit dem seltenen Urlaub gar nicht mal so selbstverständlich ist ! 
Und ich hatte das Glück, dass meine neue Gastfamilie mich auf einen Roadtrip (mein erster richtiger seit ich hier bin!) genommen hat !  Genauer gesagt ging's nach Virginia an die Ostküste. 

Letzten Samstag wurde ich dann von einer Party abgeholt, ich hatte dort mit ein paar guten Freunden übernachtet. Eigentlich wollten wir dann gleich los, aber irgendwie sind wir nicht vor 12:30 los gekommen und dann auch noch in einen Schneesturm geraten. 
War mir eigentlich ziemlich Schnuppe, da wir ja ins "schöne" Wetter fahren wollten. Nunja, wir mussten jedoch eine komische Strecke, ueber Columbos OH, nehmen und 6 Stunden später waren wir dann doch nicht so weit geraten wie erhofft, sodass wir irgendwo im Nirgendwo, an der Grenze zwischen Ohio und West Virginia übernachten mussten. War ganz cool, da die Hotels hier alle (!) Pools haben :D

Am nächsten Tag (Sonntag) ging es dann weiter durch's Gebirge (die Appalachen wenn ich mich nicht irre?). Und das war dann wirklich ziemlich abenteuerlich, da das Straßensystem, besonders im Gebirge hier ja ziemlich... anders... ist. Keine Tunnel, dafür ging es schön bergauf & bergab - Berg für Berg bis zu unserem Zielort, welcher in einem Tal war, rundum umgeben von Bergen, irgendwie in einem Krater. 

Von unterwegs -  man kann das Gebirge im Hintergrund erkennen !

Als wir dann am Montag Morgen aufgestanden sind die große Enttäuschung: Wintereinbruch war angesagt, gerade wo wir dem ekligen Michigan Wetter entfliehen wollen! Und da Virginia Leute Winter nicht so wirklich gewöhnt sind, hieß das dann erst einmal, dass alle öffentlichen Einrichtungen lahmgelegt waren und wir nichts machen konnten. 


Am Dienstag war es dann aber schon viel schöner, die Sonne hat geschienen und wir waren zusammen mit den Kids von den Freunden, die wir besucht hatten, Schlitten fahren.  

Später waren haben wir noch eine Höhle besichtigt, das war ziemlich urig und cool....

Lincoln Memorial

Mittwoch sind wir schon früh aufgebrochen und haben uns auf den Weg nach D.C. gemacht. Ja, Washington D.C. !!! Richtig cool, mal in der Hauptstadt gewesen zu sein (mal davon abgesehen, dass ich die Nacht nach meiner Ankunft dort in einem Hotel verbracht habe :D) 
Wir sind in der National Mall rumgelaufen, wo die ganzen berühmten Wahrzeichen stehen und nach dem Lunch waren wir noch in einem Museum. Dann mussten wir schon weiter, da wir noch ein Stückchen Richtung nach Hause fahren wollten. 

Downtown D.C. - die erste amerikanische
Stadt die mir wirklich gefaellt !

Irgendwo in Pennsylvania haben wir dann wieder eine Nacht im Hotel geschlafen und Donnerstag ging's dann nach Hause, jedoch haben wir noch einen Stop in Cleveland gemacht. Dort waren wir in der Rock & Roll Hall of Fame, was ich jetzt nicht so spannend fand. Und am Nachmittag sind wir dann das letzten 3 Stunden nach Hause gefahren. Wieder zurück in Ann Arbor war ich einerseits froh, zurück zu sein und endlich nicht mehr auf einem Sofa, Futon oder Ausklappbett schlafen zu müssen, andererseits hat am Freitag dann mehr oder weniger der (ziemlich langweilige) Alltag angefangen. 

Alles in allem bin ich froh, dass ich endlich ein wenig mehr von den Staaten sehen konnte und hoffe, dass ich bald mein persönliches Bild vom Land der Vielfältigkeit erweitern kann - Die Reiselust ist entgueltig da !!! 

Mein Geburtstag

Letzte Woche durfte ich die Erfahrung machen, Geburtstag zu haben, ganz fern von "zu Hause".

Und das war erstmal komisch. Ich habe mich nicht wie üblich gefühlt, nicht mal besonders aufgeregt oder irgendetwas in der Art. Als ob es nur ein gewöhnlicher Tag wäre. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Amerikaner (aus meiner bisherigen Erfahrung) Geburtstage nicht groß feiern. Jugendliche dürfen kein Alkohol trinken, also keine Party. Die meisten meiner Freunde hier sind an ihrem Geburtstag bisher einfach nur essen gegangen und das war's. 

Und so ähnlich war dann auch mein Tag. Ich bin morgens aufgestanden und mir wurde so ganz nebenbei (Achja, da war ja was...) Alles Gute gewünscht. Nachdem ich ziemlich lange nach längerer Zeit mal mit meinen Eltern gequatscht hab, hatte ich vor ein paar Freunde zu treffen. Da Geburtstage hier aber wie gesagt nicht so wichtig sind, fanden die es dann auch nicht mehr so wichtig und hatten auf einmal andere Sachen zu tun.
Eigentlichatte ich dann wenigstens vor, zum Winterfest Dance an meiner Schule zu gehen, um wenigstens ein wenig "Party Flair" zu bekommen. Doch das Winterfest, einer von 3 Tänzen im Jahr, ist lange nicht so cool wie Homecoming, sodass fast niemand hingeht. Und so hatte niemand richtig Bock den ich kannte.
Also wollte ich mir ein "Date" für den Ball besorgen, da das hier aber ja komplizierter ist hat das nicht war das auch nichts...

Am Abend sind wir dann in die Innenstadt gefahren. Zuerst waren wir  im Michigan Theater wo Grammy nominierte Kurzfilme gezeigt wurde, was ziemlich cool und lustig war !
Danach waren wir dann in einem schicken BBQ Restaurant essen. Die Tische hatten alle eigene kleine "Feuerstellen" in der Mitte und somit wurde einem nur rohes Fleisch geliefert, was man dann selbst nach braten konnte. Ziemlich cool ! 👌
Zurück zu Hause haben wir dann meine Geburtstagstorte (Schwarzwälder Kirsch 😍) probiert, die meine Gastmutter gebacken hat. Dann hab ich noch eine Tüte mit Kleinigkeiten als Geburtstagsgeschenk hingestellt bekommen, da hab ich dann erstmal realisiert, dass dieser Geburtstag auch ohne Geschenke war.

Geburtstagstorte :)

Ich weiß nicht ob ich meinen Ehrentag anders erlebt hätte, wenn ich immer noch in der gleichen Familie gelebt hätte, weil wir uns einfach viel besser kennen würden.
Trotzdem war dieser Geburtstag auf jeden Fall was besonderes und eine Erfahrung, an die ich mich bestimmt noch länger erinnern werde ! Obwohl (oder vor allem weil) nichts besonderes passiert ist. Dadurch werde meinen nächsten Geburtstag in Deutschland umso mehr schätzen ! :)